Musiker-Nachwuchs begeistert

Ein Bericht der Lahrer Zeitung

Autor: Christine Breuer

Dass es sehr viele talentierte Nachwuchsmusiker in Lahr gibt, hat sich am Samstagabend gezeigt: 130 junge Menschen haben beim 30. Frühlingskonzert der IG Musik und der „Lahrer Zeitung“ ihr Können präsentiert. Das Publikum in der Stadthalle war begeistert.

Am liebsten hätten die Zuhörer in der fast vollständig besetzten Halle nach jedem Programmpunkt eine Zugabe verlangt. Das Publikum war so begeistert, dass viele auf dem Nachhauseweg der Meinung waren, dass es solche Konzerte ruhig öfter geben sollte.

Den Auftakt machten die Akkordeonspieler aus Reichenbach, die mit Timo Matt einen Spieler des Landesjugendorchesters in ihren Reihen haben. Die 17 jungen Musiker im Alter zwischen zehn und 20 Jahren zeigten unter der Leitung von Andreas Schmid, dass ein Akkordeon weit mehr ist als nur das „Schifferklavier“ und die Vielfalt der musikalischen Möglichkeiten über Seemannslieder und Chansons weit hinaus geht. Vom kleinsten Akkordeon „Student“ bis hin zum Konzertinstrument, der Morino IV, war auf der Bühne alles vertreten. Die Stücke klangen einfach nur begeisternd schön. Der König der Löwen reichte den Beatles die Pranke und James Last ging mit den Village People in Richtung Westen.

Die 27 jungen Bläser des Schützen-Musikvereins Kippenheimweiler im Alter von elf bis 22 Jahren hatten unter der Leitung von Thomas Hertenstein nicht nur Rock im Repertoire. Sie beherrschen auch die Kunst der leisen Töne. Feierlich starteten sie mit „A Song For You“, machten dann einen großen Sprung zu Michael Jackson. Völlig hingerissen war das Publikum von Guillemette Studer, die Leonard Cohens „Hallelujah“ mit weicher Stimme interpretierte, bevor die Jungmusiker mit einem Medley von Lilo und Stitch und den Hits „Heartbreak Hotel“, „Hound Dog“ und „Burning Love“ auftrumpften. Im Publikum hätte so mancher gern getanzt.

Musiklehrer Andrej Melik setzte nach der Pause mit seinen Schülern der Städtischen Musikschule, der Sinfonietta, einen Kontrastpunkt zur Blasmusik. Das Konzept ging auf. Mit Mozarts Sinfonie Nr. 29, die von den Kindern und Jugendlichen in einer unglaublichen Perfektion dargeboten wurde, begeistert das Orchester das Publikum in der Stadthalle. Aber nicht nur die Musik berührte die Herzen der Zuhörer, es waren auch die Kinder, die teilweise kaum über ihre Instrumente hinweg schauen konnten.

Mit dem aus dem Internet bekannten Gangnam-Style und den beliebtesten Hits der Beach Boys brachten die 24 Jungmusiker aus Dinglingen, mit Carolin Haas an ihrer Spitze, Stimmung in den Saal um dann mit einem Medley aus dem Musical „König der Löwen“ die Zuhörer wissen zu lassen: „Genieße das Leben, es gibt keine Sorgen.“

Dirigent Joachim Rohrer unternahm mit der 32-köpigen Bläserjugend der Stadtkapelle Lahr und den Zuhörern danach nicht nur eine Welt-, sondern auch eine Zeitreise. Vom Missouri-River im Wilden Westen ging es nach Australien („Old Melbourne Town“) und mit dem „Concerto d’Amore“ vom Barock zum Jazz und Pop.

Damit war das Konzert noch nicht zu Ende, denn die Musiker hatten sich noch eine Überraschung ausgedacht. Die drei Blaskapellen hatten sich unter der Leitung von Carolin Haas auf einen Versuch eingelassen, der hervorragend funktionierte: Sie spielten gemeinsam das Badnerlied, das beim Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde.

Moderiert wurde der Abend von Anja Schwendemann, Celine Fischer, Alicia Böllinger und Shania Bohy, Mitglieder der Jugendtheatergruppe Reichenbach. Mit dem Konzerterlös unterstützen die Jungmusiker die „Singende vollstationäre Jugendhilfeeinrichtung“ im Dinglinger Haus.