Ein Bericht von Baden Online
Autor: Jacqueline Meier
In Kippenheimweiler jagt derzeit ein Höhepunkt den nächsten. Nach dem großen Jubiläumswochenende anlässlich der 650-Jahr-Feier vor drei Wochen wurde am Samstagabend zu einem ganz besonderen Musikabend in die Kaiserswaldhalle eingeladen.
Die Zuhörer, die längst nicht mehr auf den Stühlen saßen, wollten die Akteure gar nicht gehen lassen. Rhythmisches, Zugabe forderndes Klatschen, Johlen und Pfeifen – mehr hätten sich die Sänger und Musiker sowie die beiden Dirigenten Manfred Gießler und Joachim Volk nicht wünschen können. Der Grund: Sowohl der Schützen-Musikverein als auch der Männergesangverein »Sängerrunde«, der evangelische Kirchenchor und ein extra ins Leben gerufener Projektchor hatten sich für diesen Abend zusammengetan und einen Musikabend der Extraklasse zusammengestellt.
Klassisch und modern
Spirituell, traditionell, feierlich, klassisch und modern – die Akteure zogen einmal quer durch die Welt der Musik und nahmen das begeisterte Publikum mit. Und für den Abend hatten sie Englisch, Französisch, Italienisch und sogar Latein gelernt.
Seit Januar haben die Sänger geprobt – unter der Leitung von Manfred Gießler, der drei Chöre unter einen Hut bringen musste. Die Zusammenführung von Chor und Musikverein lag dann in den Händen von Joachim Volk. Er habe Chor und Orchester bändigen und bei der ersten gemeinsamen Probe darauf achten müssen, dass alle dasselbe spielten und sangen, wurde aus dem Nähkästchen geplaudert. Volk habe sich das erst einmal angehört, den Kopf geschüttelt und gesagt: »Na ja, so ähnlich.« Der Dirigent habe dann mit viel Fingerspitzengefühl ein musikalisches Ensemble gebildet, das sich am Samstagabend sehr gut angehört hat.
Friedhelm Roth, der gewohnt souverän durchs Programm führte, würdigte nicht nur die Musiker und Sänger: »Wylert kann sich nicht nur auf der Bühne ansprechend präsentieren. Die Wylerter sind auch ein begeisterungsfähiges Publikum«, dankte er den Zuhörern für den überaus großen Beifall.
Dass nun endgültig Schluss sein müsse, machte Joachim Volk vor der zweiten Zugabe deutlich. Obwohl die erste mit »Time to say goodbye« eigentlich schon auf das Ende hingedeutet hatte, wollten die Konzertbesucher mehr hören. »Das ist das letzte Stück. Die kalten Getränke warten nicht nur auf Sie, sondern auch auf die Akteure«, sagte Volk.
Ein Fazit, das nach diesem Abend nicht nur gezogen werden kann, sondern gezogen werden muss: Die drei Chöre sollten weiterhin zusammenarbeiten und öfters gemeinsam mit dem Musikverein auftreten. Denn zusammen sind die Sänger unglaublich stark und unter der Leitung von Manfred Gießler sehr harmonisch. Im Zusammenspiel mit dem Orchester ergibt sich eine homogene Gruppe, bei der keiner den anderen übertönt.