Eine abenteuerliche Bahnreise

Ein Bericht der Lahrer Zeitung

Autor: Kurt Hertenstein

In den Wilden Westen hat die Konzertreise in der Kaiserswaldhalle am Samstagabend geführt. Der Schützen-Musikverin hatte ein anspruchsvolles Programm auf die Beine gestellt.
Dirigent Joachim Volk sei einer der wichtigsten Männer des Abends, sagte Sandra Hatt in ihrer Ansprache in der Kaiserswaldhalle. Er habe dieses Konzert mal mehr, mal weniger entspannt vorbereitet, Stücke ausgesucht, Jungmusiker integriert und die 49 Aktiven ohne große Nervosität an das Konzert herangeführt.

Das erste Musikstück „Festival Prelude“ bezeichnete Sandra Hatt als „Aperitif“. Es war ein kurzes, variantenreiches, markantes Stück zum Auftakt. Die Prelude von Alfred Reed war eine kleine festliche Einstimmung. Es folgte die „Morceau Symphonique“ von Alexander Guilmant, um 1450 in Burgund entwickelt um das Soloinstrument Posaune. Diese spielte Larissa Dorner. Es waren schwierige Läufe enthalten, die von ihr ohne Fehl und Tadel dargeboten wurden und Joachim Volk am Schluss zu einem herzlichen Dankeschön veranlassten. Nun ging es in die USA auf eine abenteuerliche Bahnreise durch die faszinierende Landschaft des Staates Oregon. Hier zauberte Schlagzeuger Michael Studer auf der Snare-Drum die Rhythmik der Lokomotive in das musikalische Geschehen; elf Minuten lang fuhr der Zug am Publikum vorbei.

Nach der Pause mit Ehrungen und Losverkauf meldete sich zunächst der Musiker Christopher Dorner zu Wort, der im jugendlichen Alter ein Jahr lang als Helfer in einem Kinderheim Südafrikas war. Er dankte seinen Musikkameraden und der Bevölkerung für die große Spende (wir haben berichtet). Dadurch sei unter anderem die Anschaffung von neuen Betten ermöglicht worden. Weiter im Programm ging es mit der „Seagate Ouverture“ von James Swearingen. Der „Durstige Alphornspieler“ Elmar Herrenknecht spielte das Stück von Franz Schüssele mit den zahlreichen Triolen ausgezeichnet, bekam aber keinen Schluck zu trinken. Im „Wilden Westen“ meldeten sich jetzt Winnetou und Old Shatterhand musikalisch zu Wort. Glücklicherweise hat sich quasi über Nacht der Saxofonsatz verdoppelt, denn mit Natalie Fritz, Yasmin Hertenstein, Celine Baier und Andreas Dorner kamen aus der Jugendkapelle vier Alt-Saxofonisten dazu, außerdem die Klarinettistin Selina Eichhorn. Sandra Hatt fügte an, dass die Kapelle immer jünger werde – das Altersspektrum bewege sich mittlerweile zwischen 13 und 75 Jahren.

Mit den Stücken „Song and Dance“ von André Waignein und „Westernhagen on Tour“ vom Deutschrocker Marius Müller-Westernhagen endete das Konzert, doch als Zugaben durfte die Kapelle den Mambo „Viva Brasil“ und den Reitermarsch vom Großen Kurfürsten zum Besten geben.

Sandra Hatt bedankte sich mit einem Gedicht von Eugen Roth. Vorsitzender Hans-Georg Zipf stellte besonders Dirigent Joachim Volk, dessen Ehefrau Margot als Saxofonistin und Sandra Hatt als Moderatorin heraus. Auch das Küchen- und Thekenpersonal der Stadtkapelle Lahr erwähnte er dankend sowie Claudia Hertenstein als Dekorateurin der Halle.