Ein Bericht der Lahrer Zeitung
Autor: Endrik Baublies
Das Thema „Schwarzwald“ hatte sich der Schützen-Musikverein als Thema vorgenommen. Beim Jahreskonzert am Samstag in der Kaiserswaldhalle kamen die entsprechenden Melodien sehr gut an.
Nach der Jubiläumsfanfare zum Auftakt stand „Silva Nigra“ (lateinisch für „Schwarzer Wald“) auf dem Programm. Der Untertitel lautete auch folgerichtig: „Szenen aus dem Schwarzwald“. „Schwarzwaldmädel“ heißt ein Film aus dem Jahre 1950. Sonja Ziemann und Rudolf Prack wurden damit das erste Traumpaar der Nachkriegszeit. Der in Farbe gedrehte Streifen war die erste erfolgreiche Verfilmung des Stoffs, der auf einer älteren Operette basiert.
Saxofonistin Sandra Hatt moderierte die Stücke an. Sie erklärte den Gästen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle kurz aber prägnant, was es mit den Melodien auf sich hat. Nun besticht der (west-)deutsche Film der 1950er-Jahre eher durch Leichtigkeit oder Sentimentalität. Eine zeitgenössische Kritik bezeichnete den Streifen daher auch als „süße Schnulze“. Umgekehrt aber war die musikalische Darbietung dieser – sicher eingängigen und eigentlich auch gewollt leicht arrangierten – Melodien schlicht brillant. Die Musiker, unter der Leitung von Joachim Volk, boten ein gelungenes und sehr gut inszeniertes Potpourri der Musik, die Frank Fox für das „Schwarzwaldmädel“ komponiert hatte.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Bauern aus dem Schwarzwald in die Neue Welt aus. So entstanden damals in Südamerika die traditionellen Schwarzwälder Bauernhäuser; diese Kultur wird dort bis heute gepflegt. Fasent (oder dort „Carnival“) ist eine der Traditionen, erklärte Hatt das Stück „Suncoast Carnival“.
Das Orchester wechselte mühelos vom Klang des „Schwarzwaldmädels“ zu den Tönen und Tempi, die einem südamerikanischen Flair – noch dazu des Karnevals – entsprachen. „Die Mühle im Schwarzwald“ von Richard Eilenberg durfte bei einem solchen Programm nicht fehlen. Hier kommt es auf Arrangement und Darbietung an. Wie das Ensemble des Schützen-Musikvereins hier auftrat, war ebenfalls eine Klasse für sich. „Highland Cathedral“ ist eine beliebte Dudelsackmelodie. Hier ergänzten die „Prinzbach Highlanders“ das Orchester. Es war ein krönender Abschluss und eine ganz andere Art, wie ein Blasorchester sich präsentieren kann.
EHRUNGEN
60 Jahre Mitgliedschaft: Ernst Heck
50 Jahre: Eberhard Sleifir, Albert Hurst und Alfred Hurst
40 Jahre: Erna Hurst, Helene Hurst und Gerhard Hertenstein
30 Jahre: Karlheinz Emmenecker